Rechts und links des Schienenstrangs

Paternoster

 

 

Hfy nun wieder:“ Schreib doch nun endlich den seit Jahren angedrohten Bericht über Deinen Fahrstuhl. Er war doch schon für die damals führende deutsche „Schmalspur“-Fachzeitschrift vorgesehen. Also los.“

Nun also denn! Beim Bau meiner Kreisbahn Rathenow- Senzke- Nauen stand ich vor dem Problem, wie ich möglichst viele Betriebsstellen mit entsprechend angemessen langen Streckenabschnitten vereinigen konnte. Die vorhandenen 28m² im Untergeschoß meines Eigenheimes schienen ausreichend. Jedoch wurde beim Auslegen der Gleise schnell klar, daß max. 4 Betriebsstellen gebaut werden konnten. Normaler Weise reicht das für einen interessanten Betrieb aus, aber ich wollte etwas anderes. Ich wollte nämlich die drei wichtigsten Bahnhöfe im Modell darstellen. Da jeder dieser Bahnhöfe mindestens 4m Länge beanspruchte würde die Streckenlänge ungemein darunter leiden. Außerdem fehlten die kleinen Haltestellen, die für einen spannenden Betrieb den Flaschenhals bilden. Ein Blick über den Teich in den Model Railraoder erleuchtete mich! Die neue Anlage wird zweistöckig, und die Streckenlänge damit verdoppelt.

Eine Gleiswendel kommt für große Spuren wegen der erhöhten Zuggewichte und des daraus resultierenden Durchmessers nicht in Frage. Die Lösung ist der Paternoster.

Schnell wird zum Papier gegriffen und 10mm Sperrholz für den Aufzug gekauft. So entsteht eine Kiste, an der beide Enden offen sind. Die obere Abdeckung besteht aus zwei breiten Streben, damit im Falle einer Havarie von oben eingegriffen werden kann. Die Länge des Kastens ergibt sich aus der max. Zuglänge plus 10cm Reserve. Das Gestell des Hebewerks besteht aus 4 Streifen 22mm Spanplatten, die senkrecht aufgestellt werden. Zwei auf jeder Seite des Kastens reichen um eine ausreichende Führung zu gewährleisten. Die Innenseiten der Spanplatten habe ich mit je einem 1mm dicken Metallstreifen zur besseren Gleitfähigkeit beklebt. Oben sind die beiden Streifen mit einer Brücke verbunden, die auch die Hubwelle aufnimmt. Zwei Anglersehnen verbinden die Bühne mit der Hubwelle.

Zum Bau der Schaltung wird eine Platine, 5 Schalter, 3 bistabile Relais und 2 normale Relais. Diese werden entsprechend des Schaltplanes verbaut und an 12V DC angeschlossen. Der Motor bekommt eine eigene, einstellbare Betriebsspannung um 4V. Nun stellt sich nur noch Funktionsfrage. Angenommener Weise fährt unsere „ Röchel Anna“ von Rathenow kommend in das Hebewerk. Dabei ist S1 und S2 geschlossen. Die Lok fährt gegen S3, wodurch der Motor umgepolt und das linke Gleis abgeschaltet wird. Der Paternoster steigt. S1 öffnet sich und sichert die untere Strecke gegen falsches Einfahren. Kommt der Paternoster oben an, schließt S4 wodurch Rel 5 den Motorstrom unterbricht und Rel 3 Strom zum linken Gleis bringt. Der Zug fährt also automatisch weiter. Umgekehrt fährt die Lok gegen S5, und schaltet über Rel 1 das rechte Gleis ab. Außerdem polt sich der Motor um. Die Bühne bewegt sich abwärts. Unten angekommen, schließen S1 und S2. S1 gibt die Strecke auf dem festen Teil frei, S2 unterbricht den Motorstrom über Rel 4 und Rel 1 sorgt für die Zuschaltung des rechten Gleises. Der Zug fährt aus ins Westhavelland. Händisch läuft der Betrieb übrigends über die beiden Taster „ auf „ und „ ab „.

Soweit der große Bericht des techn. Leiters der Kreisbahn Rathenow- Senzke- Nauen über die Einführung und den Bau des Kleinbahnpaternosters.

 

 

 

" Röchelanna" ist gegen den Schalter gefahren und die Fahrt ist Osthavlland geht los.
" Röchelanna" ist gegen den Schalter gefahren und die Fahrt ist Osthavlland geht los.
Unten sehen wir Senzke und oben die Zuckerfabrik Nauen. dazwischen schwebt ruhig die stille Pauline.
Unten sehen wir Senzke und oben die Zuckerfabrik Nauen. dazwischen schwebt ruhig die stille Pauline.
Ankunft kurz vor Selbelang. Mit der Justierschraube links oben, neben dem Busch, wird der obere Anschlag eingestellt.
Ankunft kurz vor Selbelang. Mit der Justierschraube links oben, neben dem Busch, wird der obere Anschlag eingestellt.